Museum im Schafstall
· Museums-Newsletter 2017/2
Museums-Newsletter 2017/2
beziehungsweise
"École de Paris" - zwischenmenschlich und bilateral

"Akt - Kiki de Montparnasse" von Maurice Mendjizky
"Akt - Kiki de Montparnasse" von Maurice Mendjizky

Bonjour. Je suis Kiki. Kiki de Montparnasse.

Wenn Sie durch das Museum im Schafstall in Neuenstadt am Kocher gehen, fällt Ihnen sicherlich mein Porträt auf. Wie wirke ich auf Sie? Nachdenklich? Traurig? In mich selbst versunken?

Einige wenige von Ihnen mögen mich kennen. Die meisten Besucher werden aber sicher denken: Noch ein Aktbild. Ja, es ist ein Aktbild. Aber ein Aktbild von mir. Von Kiki. Kiki de Montparnasse. Die schillernste Persönlichkeit in Paris - zumindest in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Und wer kann das schon von sich behaupten.

Eigentlich heiße ich Alice Ernestine Prin. Ich wurde 1901 in Châtillon-sur-Saine geboren und habe ein sehr bewegtes Leben geführt. Ich könnte Ihnen dieses in allen Einzelheiten erzählen und Ihnen würde sicherlich nicht langweilig werden dabei. Wenn ich eines kann, dann ist es Menschen zu unterhalten. Aber es würde hier doch etwas zu weit führen. Sie können ja meine Biographie lesen. Die erste habe ich mit 28 Jahren geschrieben und es gibt sogar eine spätere Auflage mit einem Vorwort von Ernest Hemingway.

Nur so viel in Kürze: Als uneheliches Kind wuchs ich bei meiner Großmutter auf. Mit 12 Jahren zog ich nach Paris und schuftete in einer Bäckerei als Mädchen für alles. Nach einem Streit saß ich auf der Straße und musste sehen, wie ich zu Geld kam. Ich entschied mich für die Kunst und wurde Modell bei einem Bildhauer. Von da an war ich Muse, Malerin, Sängerin und Schauspielerin. Ich kannte Maler aller Kunststile, verkehrte mit Literaten und Schauspielern, Kunstkennern und Mäzenen. Die wichtigsten Männer in den 20er- und 30er-Jahren waren für mich:
Maurice Mendjizky : Er taufte mich "Kiki" und hatte das oben abgebildete Porträt von mir gemalt.
Moïse Kisling : Von ihm stammt "Mädchen mit Zöpfen", das Titelbild dieser Ausstellung im Museum im Schafstall.
Und Man Ray : Er hat mich mehr als einmal fotografiert:

Kiki de Montparnasse - fotografiert von Man Ray
Kiki de Montparnasse - fotografiert von Man Ray

In Paris traf ich jene, die damals wichtig waren oder sich für wichtig hielten. Und ich kannte sie alle: Josephine Baker, Ernest Hemingway, Francis Scott Fitzgerald...

Ich liebte das Leben und glaubt mir, ich habe es genossen. In vollen Zügen. Wild und ausgelassen. Am Ende haben Drogen und Alkohol mir einen frühen Tod beschert. Ich wurde nur 52 Jahre alt.

> zur Ausstellung Meister der "École de Paris"

Aus der Reihe "Kultur im Schafstall":

Eiffelturm, Seine und Savoir vivre ... Baguette, fromage und guter Rotwein ... Josephine Baker, Edith Piaf, Barbara ... ah oui, eintauchen möchte man sofort in das französische, inspririerende, flirrende Lebensgefühl.

Einen musikalischen Bogen von bekannten Chansons bis zu französischem Swing spannen die JazzBeanzz am Sonntag, den 5. März um 19 Uhr im Museum im Schafstall und präsentieren damit eine hommage an Paris, an Frankreich und die Liebe.

Besetzung:
Sabine Zimmermann, Gesang
Jürgen Zwicker, Piano
Johnny Mühleck, Klarinette, Saxophon, Bass
Gus Zwingert, Schlagwerk

Karten zu 10 Euro gibt es im Vorverkauf an der Museumskasse und bei der Stadtverwaltung Neuenstadt (Tel: 07139/9723 und post@neuenstadt.de) und natürlich an der Abendkasse.

Unter allen Newsletter-Empfängern haben wir 2 Eintrittskarten für dieses Konzert verlost: Herzlichen Glückwunsch, Herr Martin J.

Deutsche und Polen - gegenseitige Wahrnehmung

Wir laden Sie ein zu diesem Vortrag von Gabriele Lesser am Dienstag, 7. März 2017 um 19 Uhr im Museum im Schafstall.

Gabriele Lesser ist Osteuropa-Historikerin, Publizistin und Fotografin. Sie lebte als Auslands-Korrespondentin der taz und anderer deutschsprachiger Zeitungen in Polen und hat nicht nur tausende Zeitungsartikel veröffentlicht, sondern auch dutzende Fachartikel und mehrere Bücher.

Der Vortrag "Deutsche und Polen - gegenseitige Wahrnehmung" wird sich auf die Zeit seit den polnischen Wahlen im Oktober 2015 konzentrieren und mit vielen Bildern aufzeigen, was sich seither in den deutsch-polnischen Beziehungen getan hat. Bei der Diskussion können dann noch offene Fragen geklärt und einzelne Themen vertieft werden.

Weitere Informationen zu diesem Vortrag finden Sie > hier.
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