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Museums-Newsletter 2018/6 |
Wir sprengen die Ketten und starten schwungvoll ins
kommende Jahr! |
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Die Gefangene - von Angerer dem Älteren
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Ein Plädoyer für gesprengte Ketten |
Die Geburtsstunde der Demokratie
vor 100 Jahren wäre keine gewesen, wenn sie Frauen ausgeschlossen hätte:
1918 erhielten Frauen in Deutschland endlich das Wahlrecht. Wir nehmen
dieses Jubiläum zum Anlass, um uns zu fragen, was Frauen einengt und
gefangen hält.
Ludwig Angerer, genannt Angerer der Ältere, hat in
seinem Buch „Von der Rückkehr des Menschen in die Kunst“ seine
Ansichten über die Welt und seine Gedanken zu seinen Werken festgehalten.
Über das oben abgebildete Gemälde „Die Gefangene“ schreibt
er: Das Bildnis „Die Gefangene“ zeigt ein Gefängnis neuerer
Art. Es ist das Gefangensein hinter einem Stahlraster, gleich einem
Faradaykäfig mit seinem System der elektromagnetischen Induktion. Sicher,
die Frau hat die menschenunwürdigen, von patriarchalischen Männern
aufgestellten Hürden überwunden, doch nun gerät sie in Gefahr, sich
selbst in einem zeitgemäßen, selbst errichteten Gefängnis wieder aufs
Neue einzusperren. Angerer bedauert, dass sich die Frauen in
Frisur, Kleidung und Verhalten den Männern angleichen wollen. Gerade die
Unterschiede zwischen den Geschlechtern seien doch so besonders und
reizvoll.
Die politische Aktivistin Naomi Wolf beschreibt dieses
„neue“ Gefängnis mit ihren eigenen Worten: Die
feministische Idee gab den Frauen das Gefühl, alles zu können und zu
wollen. Genommen hat sie ihnen aber die innere Ruhe. Die Töchtergeneration
der Frauenbewegung setzt ihre Ansprüche an sich selbst gnadenlos hoch an.
Für andere Formen von Leistung als beruflichen Erfolg ist kaum Platz.
Sie merken schon, „Die Gefangene“ ist nicht nur
irgendein Gemälde. Dieses Bild gibt Impulse zum Nachdenken und Diskutieren
über die Themen unserer Zeit: Über die Rolle der Geschlechter, über den
Paragraphen 219a, über die #Metoo-Debatte, über die Wertschätzung von
zeitgenössischen Malerinnen und Komponistinnen, über Quoten...
Seit der Einführung des Frauenwahlrechtes haben die Frauen schon
manche Fesseln durchbrochen. Der Weg ist der richtige, wenn auch die
Geschwindigkeit aus der Sicht mancher Frauen etwas schneller und die
Schritte etwas größer sein könnten. Aber wie Ludwig Angerer schon
bemerkt: Etwas Neues zur Erhaltung und Erneuerung der Welt könne nur dann
geschehen, wenn Menschen verschiedenen Geschlechts zusammenkämen.
Männer und Frauen sind verschieden in ihren Denkweisen und Handlungen,
Ansichten und Ideen - und sind vermutlich deshalb nur gemeinsam
erfolgreich. |
Der Künstler ist vor Ort! |
Am Sonntag, den 16. Dezember
2018 ist Ludwig Angerer, genannt Angerer der Ältere, vor Ort im Museum
im Schafstall. Von 14 Uhr bis 16 Uhr haben Sie die Gelegenheit, ihn
persönlich zu treffen. Sie suchen noch ein ausgefallenes Geschenk? In
unserem Museumsshop bieten wir eine schöne Auswahl an Postern und Büchern
an. Der Künstler wird diese gerne signieren. Unser Tipp: Das
Märchenbuch „Sunaj und Janus“ von Angerer dem Älteren - ein
abenteuerliches Märchen voller phantastischer Bilder und einzigartiger
Gestalten.
Das Museum im Schafstall ist bis 3. Februar 2019
mittwochs und sonntags von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet - auch am 23. und
30. Dezember 2018. Am 2. Weihnachtsfeiertag, am 26. Dezember 2018, ist
das Museum geschlossen. |
Darf es noch ein Bild mehr sein? |
Beweinung Christi - aus der Werkstatt
von Sir Anton van Dyck (1599-1641)
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Noch bis zum 3. Februar 2019 ist
parallel zur aktuellen Ausstellung im Museum im Schafstall das Bild
„Beweinung Christi“ aus der Werkstatt Sir Anton van
Dycks zu sehen. Das „kleine“ Extra weist eine stolze Größe
von 128 cm x 234 cm auf und stammt aus den 1630er-Jahren. Wie passt
dieses Werk zur Retrospektive von Angerer dem Älteren? Hervorragend. Sir
Anton van Dyck und Angerer der Ältere wurden und werden schon zu Lebzeiten
für ihre Kunst geachtet und geehrt. Gelten doch beide als wahre Meister
ihres Faches. Christliche Motive sind auch Angerer dem Älteren nicht
fremd. Seine selbst entworfene und in Eigenregie gebaute Erlöserkapelle
wurde von Papst Benedikt XVI em. in einem persönlichen Grußwort als
endlich wieder sakrale Kunst gelobt. Ein Entwurf der Erlöserkapelle
ist ebenfalls im Museum ausgestellt.
Wir danken Herrn Reiner Schorer
vom Auktionshaus VS in Villingen-Schwenningen für diese Leihgabe. Weitere
Informationen zu diesem Gemälde und zu Sir Anton van Dyk finden Sie auf
der Museums-Homepage oder in einem separaten Flyer, den wir
Ihnen hier zum Download anbieten:
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Kultur im Schafstall: Boogielicious |
Boogielicious
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Wir starten mit schwungvollen
Boogie-Woogie-Sounds, elastischen Hüften und wippenden Füßen in das neue
Jahr 2019: In der Reihe „Kultur im Schafstall“ findet am
Sonntag, 13. Januar 2019 um 18 Uhr im Museum im Schafstall das Konzert der
Band Boogielicious statt.
Boogielicious ist ein
deutsch-niederländisches Boogie-, Blues und Jazz-Trio, welches sich 2007
zunächst mit Eeco Rijken Rapp (Klavier, Gesang) und David Herzel
(Schlagzeug) als Duo gegründet hatte, aber schon ein Jahr später als Trio
mit Dr. Bertram Bechers Blues-Harmonika noch homogener und
abwechslungsreicher geworden war. Boogielicious ist momentan wohl eine der
außergewöhnlichsten Boogie-Formationen Europas, die die Musik der 20er-,
30er- und 40er-Jahre in das aktuelle Jahrhundert katapultiert.
Die
enorme Spielfreude der Band springt nicht nur bei ihren zahlreichen
erfolgreichen Konzerten in Deutschland, sondern auch bei über 4.000
Konzerten von Indien bis Skandinavien auf die Zuhörer über. Boogielicious
ist ein Trio, das die Liebhaber handgemachter Musik elektrisiert und Boogie
Woogie-Fans, Alt-Rock'n'Roller, traditionelle Jazzer und
Blues-Anhänger gleichermaßen begeistert. Die drei Musiker bestechen durch
ihre unglaubliche Virtuosität, die Einzigartigkeit ihres Repertoires und
überzeugen mit ihrem brillanten Zusammenspiel – der Jazz scheint
für sie ein Lebensgefühl zu sein! Boogielicious erschließt sich
Hörerschichten weit über den Boogie Woogie und Blues hinaus und lockt mit
ihrem unverfälschten und bodenständigen Sound mittlerweile auch viele
junge Fans zu ihren Konzerten. Kurz gesagt und wie der Bandname schon
andeutet: Köstlicher Boogie Woogie und mehr!
Für diese
Veranstaltung der Reihe „Kultur im Schafstall“ gibt es ab
sofort Eintrittskarten zu 12 Euro pro Person im Neuenstadter Rathaus
(BürgerBüro und Zimmer 12; Tel.: 07139 97-0; post@neuenstadt.de) sowie an der Kasse
im Museum im Schafstall. |
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Liebe Leserinnen und Leser
unseres Museums-Newsletters, wir wünschen Ihnen von ganzem Herzen
eine besinnliche Weihnacht, ein zufriedenes Nachdenken über
Vergangenes, ein wenig Glaube an das Morgen und Hoffnung auf eine
friedliche Zukunft. |
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