Museum im Schafstall

Vernissage am Freitag, 16. Oktober 2015 mit dem Künstler Claude Verlinde und geladenen Gästen.

Claude Verlinde ist international als einer der besten Vertreter zeitgenössischer französischer Malerei bekannt. Seine Werke sind nicht nur in Paris, New York und Tokio zu sehen, sondern zurzeit auch im Museum im Schafstall in Neuenstadt am Kocher. Am vergangenen Freitag fand die Eröffnung dieser Ausstellung statt.

Mal romantisch, mal verspielt, mal schwungvoll, so eröffnete Frau Albina Baumbach von der Neuenstadter Musikschule am Klavier den Abend und unterhielt mit Werken von Debussy und Chopin.

Bürgermeister Norbert Heuser begrüßte die anwesenden Gäste, vor allem den Künstler Claude Verlinde, der mit seiner Familie und weiteren Kunstinteressierten aus Frankreich angereist war. Claude Verlinde gilt als unbestrittener Meister der visionären Kunst. In seinen Werken verschmelzen Bilder und Symbole, der Maler lässt sein Publikum in Traumwelten eintauchen. „Manches Bild könnte man wohl stundenlang betrachten und es wird nicht langweilig, da es so Vieles zu entdecken gibt. All die kleinen und feinen Details und Symbole regen zum Nachdenken an“, so Heuser.
Das größte Bild der Ausstellung heißt „Der Spiegel“ und ist als Nachdruck mit einer stattlichen Größe von 3 m x 8 m zu sehen. Im Original hat das Wandbild die doppelten Maße und zeigt die zahlreichen Facetten der „Wohlstandswanderung“.

Die Kunsthistorikerin Elisabeth Martinet von Hagen entführte die anwesenden Gäste in ihrer Einleitung dann in die philosophische Welt Claude Verlindes: „Er malt Menschen mit all ihren Schwächen, ihrem Ehrgeiz, ihrer Gier.“ Ganz besonders betonte sie die Gemälde „Die Zeit“, ein großes Triptychon über die Reise des Lebens, und „Der Spiegel“. Durch die geschickte Platzierung dieses Bildes konnten die Gäste sowohl das Meisterwerk betrachten als auch Frau von Hagens Erläuterungen folgen. Sie lobte die außergewöhnliche Technik des Künst-lers, der noch täglich in die Einsamkeit seines Ateliers flieht. Dort bringt er seine Visionen und Erfahrungen auf die Leinwand und stellt auch die Rahmen zu seinen Bildern selbst her.

Schirmherrin dieser Ausstellung ist Jacqueline Vermere, Präsidentin der Société Académique des Arts, Sciences et Letters in Paris. Sie betonte gleich zu Beginn ihres Grußwortes die angespannte Lage in der Welt und die dramatischen Folgen, wenn mit aggressivem Verhalten kulturelle Vergangenheit ausgerottet werde. Kunst sei dann der Weg aus der Finsternis. Auch sie lobte Claude Verlinde, der die Präzision seiner Technik mit Visionen und philosophischen Gedanken harmonisch vereint. „Unsere Hoffnung liegt in der Strahlkraft der Kunst“, schloss Frau Vermere.

Das zweite Grußwort des Abends übernahm Jean-Georges Mandon, Präsident der FEFA, eine Stiftung, die die deutsch-französische Zusammenarbeit fördert. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, eigens für sein Grußwort aus Straßburg anzureisen und zeigte sich von der Qualität der Ausstellung in Neuenstadt äußerst beeindruckt.

Kurz entschlossen nutzte auch Claude Verlinde selbst die Möglichkeit zu einem Grußwort und nach einem Dank an alle Sammler, die seine Werke für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt hatten, gab er den Gästen einen Einblick in sein philosophisches Denken.

Im Anschluss genossen die Gäste den kleinen Empfang und das besondere Ambiente des Museums im Schafstall. Der Künstler plauderte mit den Gästen und gab zahlreiche Autogramme.

Noch bis zum 24. Januar 2016 werden 70 Bilder und 40 Zeichnungen Claude Verlindes im Museum im Schafstall in Neuenstadt am Kocher gezeigt. Einen Besuch ist die Ausstellung auf jeden Fall wert. Schauen Sie vorbei und überzeugen Sie sich selbst!

Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage des Museums: www.museum-im-schafstall.de. Flyer liegen im Rathaus und im Museum aus.

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Museum im Schafstall, Donnerstag, 22. Oktober 2015