Lucjan Myrta

Die Kunstwerke von Lucjan Myrta sind hinsichtlich ihrer Größe, Form und vor allem in der perfekten Anwendung einer breiten Palette von komplizierten Arbeitstechniken, die sich aus denen der Werkstätten der Danziger Bernsteinmeister des 17. Jh. herleiten, einzigartig.

Einige Stücke fertigte Myrta für seine Privatsammlung an, ein Großteil der Kunstwerke wird jedoch öffentlich im Historischen Museum der Stadt Danzig ausgestellt. Hinzukommen eine große Anzahl von Auftragskunstwerken für europäische, asiatische und amerikanische Kunden, darunter auch Museen.
Zweifellos ist seine Kunstsammlung eine der größten der Welt.

Lucjan Myrta fing sozusagen bei Null an. Als Sohn eines Bergmanns aus Beuthen in Oberschlesien hielt er Bernstein zum ersten Mal in Warschau in der Hand. „...im Alter von 22 Jahre begegnete ich Bernstein zum ersten Mal. Er bezauberte mich mit seiner Schönheit und Magie. Ich fand meine Lebensleidenschaft und eine Beschäftigung, die mir viel Freude bereitete und immer noch bereitet...“ Aus Warschau brachte er 1,2 kg Bernstein mit - das war der Anfang. Der Wasserbautechniker gründete einen Einmannbetrieb. Trotz des formell gewerblichen Charakters seiner Firma, verband Myrta von Anfang an die Serienproduktion mit der Schaffung von unikaten Kunstwerken.

Lucjan Myrta begann die Tätigkeit als selbständiger Unternehmer in einer Zeit, in der die restriktive Politik des damaligen Staatsoberhaupts Gomulka die Wirtschaft hemmte. Er war zum Glück nicht in der Hauptregion der Bernsteinkunst – an der Danziger Ostseeküste – tätig, die besonders unter dem Druck des Regimes litt, sondern im damals wegen des Bergbaus wirtschaftlich besser gestellten Schlesien. Myrta nutzte die Chance, die ersten seiner perfekt ausgeführten Erzeugnisse zu Ausstellungen nach Paris, Tokio und Osaka zu geben. Den größten Erfolg brachte die Ausstellung in Japan, wo viele Bernsteinkunstwerke bereits im Voraus verkauft wurden. So entstand eine fast 30jährige Zusammenarbeit mit den japanischen Partnern. 1985 kam Myrta nach Zoppot und gründet sein zweites Standbein als Bauunternehmer und Immobilienmakler. Seine Firma wurde immer erfolgreicher und so kann er sich heute mehr denn je seiner schöpferischen Passion, dem Bernstein, widmen. Fast täglich arbeitet er in seiner Werkstatt in Zoppot und dort entstehen immer noch neue Meisterwerke.

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