Michel Levy - Retrospektive

10. März 2013 – 05. Mai 2013
Michel Levy wurde 1949 in Algier geboren und lebt seit 1962 in Frankreich. Er hat seinen Weg zur Bildhauerei als Autodidakt gefunden.

Seine besondere Begabung und Leidenschaft ließ sich schon bald erkennen - bereits im Alter von fünf Jahren begann er, kleine Gegenstände aus Seife, kleinen Holzstücken oder Steinchen anzufertigen. Hinzu kam eine ausgeprägte Neugier und ein außergewöhnlicher Beobachtungssinn für alles Lebendige.

Er interessierte sich früh für die klassischen Kunstwerke im Louvre, die er mit Begeisterung studierte. Künstler wie Rodin, Michelangelo und Antonio Canova haben ihn stark geprägt. Er war davon fasziniert, dass der Mensch in der Lage ist, in Gemälden oder Skulpturen solche Sensibilität auszudrücken.

Michel Levy versuchte sich künstlerisch zunächst in der Malerei, später als Bildhauer. Bereits in jungen Jahren besaß er sein erstes Atelier und lernte von seiner Kunst, die seine große Leidenschaft war, zu leben. Er ließ sich im Gießereihandwerk ausbilden, und erlernte dort verschiedene Techniken, unter anderem wie man Bronze herstellt und ihr die Patina verleiht.

Die Bildhauerei begeisterte ihn. Er versuchte, mit seiner Kunst Sensibles und Symbolisches wiederzugeben. Oft stellte er sich aber die Frage, wieso es ihm in bestimmten Momenten gelang, Dinge zu erschaffen, die er eigentlich nicht wissen konnte, so dass er bisweilen an Seelenwanderung glaubte.

Dann entschloss sich Michel Levy, seine zweite Leidenschaft zu verwirklichen – die Medizin. Er studierte am Universitätsklinikum Henri-Mondor und verband bald beide Interessen, indem er als Kunsttherapeut am Krankenhaus Emile Roux in Paris arbeitete. Dort richtete er in der Gerontologie die erste Abteilung für Kunsttherapie ein. Aus der Medizin heraus begründete sich auch die Theorie des Künstlers, dass der wahre Gegenstand der Kunst der Mensch ist. Dank seiner medizinischen Erfahrungen lernte er die menschliche Natur unter schwierigsten Bedingungen kennen.

Aber Levy musste sich bald zwischen der Medizin und der Bildhauerei entscheiden. Und es war seine Leidenschaft für die Kunst, die schließlich den Sieg davontrug – er fasste den Entschluss, sich ganz der Bildhauerei zu widmen. In den folgenden Jahren entstand ein überwältigendes Werk, an dessen Entwicklung er bis heute arbeitet.

Die Werke aus seiner ersten Periode sind eine Hymne an die Schönheit. Sie sind ihrer Natur nach ästhetisch und zeigen weibliche Personen von ebenmäßiger Schönheit. In einer späteren, zweiten Periode sind schroffe Vorboten zum Themenkreis der Dualität, also der Zweiseitigkeit aller Dinge, erkennbar. Seit dieser Zeit verfolgt Michel Levy einen mächtigen Symbolismus, der das Zentrum seiner Kunst bildet und der das Innere des Menschen und des Universums zu enthüllen versucht. Seine dritte Periode ist der sakralen Kunst gewidmet. Sein außergewöhnliches Talent offenbart sich in seiner vom alten Testament inspirierten Arbeit, in einem meisterlichen Werk, das den Titel „Kirchenlied der Kirchenlieder“ trägt.
Eine symbolische Facette seiner Arbeit findet sich auch in mehreren Skulpturen, bei denen es um Zwerge geht. Seiner Meinung nach hat der moderne Mensch im Bereich des Charismatischen sehr viel verloren. Was das eigentlich Menschliche angeht, nehmen wir zunehmend barbarische Phänomene wahr und Michel Levy hat kleine Menschen – nämlich die Zwerge – geschaffen, um uns auf die Rückentwicklung alles Charismatischen aufmerksam zu machen – Zwerge ohne Haut, wodurch ihr Inneres symbolisch sichtbar gemacht werden kann, es sozusagen möglich wird, auf die andere Seite des Spiegels zu gelangen.

Michel Levys künstlerisches Werk ist auch das Ergebnis des Nachdenkens über die Beziehung zwischen Mensch und Tier. Er verleiht der Meinung Ausdruck, dass das Huhn – selbst ohne seine Federn – seine ganze Würde bewahrt, im Gegensatz zum Zwergmenschen, der die Würde durch seine Verstrickungen in Kompromisse verliert.

Für Michel Levy ist die Skulptur eine Sprache mit einem Wortschatz und einer Syntax. Sie ist seine Art, mit der Welt zu sprechen.

Internetseite von Michel Levy:
www.michel-levy.fr


Öffnungszeiten

Mittwoch und Sonntag: 10:00 – 17:00
und nach telefonischer Absprache unter 07139/3924
Geschlossen: Ostersonntag, 31. März 2013

Eintrittspreise

4,00 € / Familienkarte 9,00 €
Ermäßigt 3,00 €

Schirmherrschaft

Maurice Gourdault-Montagne
Botschafter der Französischen Republik
Detlef Piepenburg
Landrat des Landkreises Heilbronn

Förderer & Partner

Alle Förderer & Partner des Museums finden Sie hier


Michel Levy

Retrospektive
Bewegen Sie den Mauszeiger über die Bilder um die vergrößerte Ansicht zu öffnen. Ein Klick öffnet das jeweilige Bild in einem neuen Fenster.

Arthur RimbaudZoomDie Geburt von EvaZoomMutterschaftZoomNoir de GeaiZoomReiseZoomSchlafende SchönheitZoomShoahZoom

Frühling mit MaskeZoom Frühling mit Maske