Otto Flechtenmacher

Otto Wolfgang Flechtenmacher wurde am 11. September 1900 in Kronstadt/Siebenbürgen geboren, beendete aber aufgrund des Ersten Weltkrieges seine Schulzeit in Innsbruck. Auf Wunsch und Drängen des Vaters Carl Eduard Flechtenmacher, eines Arztes, studierte der sensible Einzelgänger nach Kriegsende Medizin in Innsbruck, Leipzig und München. Schon während seiner Studienzeit (1918 – 1926) entdeckte er seine Leidenschaft für die Malerei. In diesen Zeitraum fiel auch der Beginn seiner prägenden Freundschaft zum Innsbrucker Maler Artur Nikodem. Als Flechtenmacher sich nach Seefeld/Tirol zurückzog, wurde das Medizinstudium zur Nebensache. Stattdessen verbrachte er fast seine gesamte Zeit mit der Malerei. Er hielt sich des Öfteren auch in Vent und Obergurgl auf, um bei seinen Wanderungen das Hochgebirge zu malen. Hier sah er sich mehrmals mit existenziellen Grenzerfahrungen konfrontiert, welche seine Spiritualität und sein Bewusstsein beeinflussten.

1941 wurde Flechtenmacher zum Dienst in der Deutschen Wehrmacht einberufen, um im besetzten Jugoslawien als Gebirgsjäger zu kämpfen. 1945 geriet er in Kriegsgefangenschaft, aus der er ein Jahr später, gesundheitlich stark angeschlagen, entlassen wurde. In den folgenden Jahren lebte Flechtenmacher vorwiegend in Seefeld und Reith. Dort lernte er 1952 seine Frau Elisabeth kennen. Es folgten Einzel- und Sammelausstellungen, nach denen er sich aus dem Kunstbetrieb zurückzog. 1965 siedelte das Ehepaar Flechtenmacher nach Mösern um. Otto präsentierte seine letzte Ausstellung im Herbst 1981 in Telfs.

An Krebs erkrankt, starb er am 31. Juli 1982 in Mösern. Seine Frau Elisabeth verbrachte ihre letzten Jahre in Neuenstadt a. K.

Vita

1900 geboren am 11. September in Kronstadt in Siebenbürgen
1918 – 1926 Medizinstudium in Innsbruck, Leipzig, München
1920er-Jahre Aktzeichnen an der Münchener Akademie der Bildenden Künste und Malunterricht an der Malschule Heymann
1932 – 1981 Ausstellungen in Aachen, Wien, Hamburg, Venedig, Innsbruck und Telfs
1965 Umzug nach Mösern/Tirol
1982 gestorben am 31. Juli in Mösern
2005 große Ausstellung im Museum Stift Stams

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